«Hier oben bin ich», ruft Herbert Birrer, hüpft vom Baugerüst herunter und klopft sich die Hände an den Hosen ab. Ein Hagelsturm hat das Dach seines Bauernhauses beschädigt, er repariert es gerade. Mit dem Wetter sei es hier oben so eine Sache, sagt er. Es habe zu viel Wind. «Ich bin hier aufgewachsen, aber man gewöhnt sich auch nach 57 Jahren nicht daran.

Birrers Hof liegt am Westhang des Lindenbergs, fast zuoberst. Das Gras wachse hier langsamer – ausser im Windschatten. «Wenn sie in Hitzkirch unten schon den zweiten Schnitt einfahren, fange ich mit dem ersten an.»

Der Lindenberg, das ist: viel Wald, viel Landwirtschaft, ein Schloss, eine Burgruine, ein Sportflugplatz. Eine Kantonsgrenze: hier Aargau, dort Luzern. Falken hocken auf Pfosten in den Wiesen, Rotmilane kreisen. Wenn ein Bauer sein Feld pflügt, kommen scharenweise Störche. Man sieht auf das Freiamt hinunter, die Seetaler Seen, die Zentralschweizer Alpen und den Mast des ehemaligen Landessenders Beromünster.

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Genug Strom fürs ganze Dorf

Vor 15 Jahren hatte Herbert Birrer eine Idee. Zusammen mit sieben Gleichgesinnten lud er die Bevölkerung zu sich auf den Hof ein und stellte Pläne für ein Windrad vor. Es könne den privaten Strombedarf der Gemeinde Hitzkirch decken. Ein Rotor für 5916 Einwohnerinnen und Einwohner. Das sei damals gut angekommen, erzählt Birrer.